Es sind oft ähnliche Situationen. Ich befinde mich in einem Kennenlerngespräch oder auf einem Netzwerkevent. Nach einem kurzen Smalltalk lehnt sich mein Gegenüber bereits zu mir und stellt die für Ihn alles entscheidende Frage: „Und“, höre ich verschmitzt, „wie teuer ist so ein Imagefilm bei Ihnen?“

Sicher brennt auch Ihnen diese Frage auf der Zunge. Doch die Preise sind so individuell wie die Imagefilmproduktion selbst. Eine pauschale Antwort würde diesem kreativen Marketingformat nicht gerecht. Denn Filme sind keine Massenware, die vom Band kommt. Ein Vergleich mit anderen Produktionen und Anbietern ist daher meist nur bedingt oder kaum möglich. Stattdessen sind es Ihre eigenen Kundenwünsche bezüglich Filmidee und Machart des Imagevideos, die den Preis ausmachen. In diesem Artikel stelle ich Ihnen anhand einzelner Meilensteine der Filmproduktion die unterschiedlichen Faktoren und Elemente vor, die den Preis Ihres Imagefilms beeinflussen. Sie werden feststellen: Nicht zwingend ist das günstigste oder umgekehrt das teuerste Angebot das Richtige für Sie.

Damit Sie (Image-) Filmprojekte budgettechnisch verorten können, ist es erstmal notwendig die unterschiedlichen Projektbereiche und -phasen zu kennen, die bei einer Imagefilm-Produktion durchlaufen werden. Diese teilen sich in Projektmanagement, Konzeption, Dreharbeiten, Postproduktion und Verbreitung auf. Von den Aufwänden in diesen Bereichen einer Filmproduktion hängt maßgeblich ab, wie hoch der Preis von Imagefilmen ausfällt und natürlich auch die Länge des Projektzeitraumes. Abhängig von Ihren individuellen Zielen und Wünschen sind die Leistungen in den jeweiligen Bereichen von Filmproduktionen mehr oder weniger aufwendig und fallen daher auch bei den Kosten unterschiedlich groß aus.

Unser Tipp
Ein gute Videoagentur zeichnet sich dadurch aus, dass sie den besten Leistungsumfang für das kalkulierte Budget herausholt. Auftraggeber sollten darauf achten, ob bei der offerierten Leistung auch die Qualität des Anbieters stimmt. Lassen Sie sich daher auch stets passende Referenzbeispiele bereits produzierter Imagefilme zukommen.

I. Projektmanagement

Das richtige Projektmanagement ist für jede Agentur unerlässlich. Es ist maßgeblich für ein erfolgreiches Tagesgeschäft und den positiven Verlauf Ihrer Projekte. Je größer das Filmvorhaben ist, desto mehr Kosten sind hier einzukalkulieren.

  • Fester Ansprechpartner: Für Ihr Vorhaben sollte Ihnen ein fester Ansprechpartner als Projektleiter zugeteilt werden. Er spricht mit Ihnen alle Details zum Film ab und legt die Größe des Produktionsteams fest.
  • Projektplanung: Zu einer erfolgreichen Filmproduktion gehört eine geeignete Umsetzungsstrategie. Diese entwickelt Ihr Projektleiter mit Ihnen gemeinsam, inklusive Zeitplan. Je größer das Projekt, desto mehr Aufwand ist notwendig, was sich auch in den Kosten widerspiegelt.
  • Erste Filmidee: Gemeinsam mit Ihnen skizziert der Projektleiter die Filmidee. Hier wird bereits ersichtlich, welche Größenordnung – und damit Preisspanne – das Imagefilm-Projekt annimmt. So unterscheidet sich ein Werbespot, für den Schauspieler und Locations gebucht werden müssen, maßgeblich von einem Imagefilm mit Interviews von Mitarbeitern an Ihrem Unternehmenssitz.
  • Produktionsteam: Passend zu den Anforderungen an das Filmprojekt stellt der Projektleiter ein Produktionsteam zusammen. Hierzu zählen beispielsweise Concepter, Kameramann, Audio- und Tonassistent, Cutter und 2D/3D Artists uvm.
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II. Konzeption und Drehvorbereitung

In dieser Phase nimmt die Filmidee weiter Gestalt an – zunächst auf Papier. Denn nur eine ausgiebige Vorbereitung garantiert auch eine erfolgreiche Filmproduktion. Kleinere Filmvorhaben benötigen kommen meist mit einer abgespeckten Konzeptionsarbeit aus.

  • Drehbuch: Handelt es sich um Imagefilme mit vielfältigen Aufnahmen und einer durchgehenden Geschichte, so ist ein Drehbuch (oder eventuell auch Storyboard) unabdinglich: Sie erhalten einen guten Überblick über das gewünschte Endprodukt und Ihr Umsetzungspartner nimmt das Drehbuch als Grundlage für den späteren Filmschnitt.
  • Darsteller-Suche: Planen Sie einen Imagefilm mit Darstellern, so müssen diese zunächst gecastet werden. Der Projektleiter schöpft für eine Vorauswahl aus einem großen Pool an möglichen Darstellern. Hierzu zählen Komparsen, Kleindarsteller, Models und Schauspieler. Hierfür nutzt er seine Kontakte zu Agenturen und Plattformen, die auf die Vermittlung von Schauspielern spezialisiert sind.
  • Location-Scouting: Um ihre Imagefilme abwechslungsreich zu gestalten, wünschen sich viele Kunden Aufnahmen, die an externen Schauplätzen gedreht werden. Um die richtige Location zu finden, müssen im Vorfeld entsprechende Musterwohnungen, Cafés oder Ähnliches gesucht, angefragt und gebucht werden. Auch in diesem Fall wird Ihnen im Idealfall eine Vorauswahl zusammengestellt.
  • Fragenkataloge: Sie lassen Ihre Mitarbeiter in Interviewsequenzen Ihres Imagefilms sprechen? Dann sollten thematische Schwerpunkte vorab in einem Fragenkatalog festgelegt und Interviewpartner dementsprechend ausgewählt werden. Denken Sie daran: mehr Vielfalt bei den Interviewpartnern bedeutet auch immer mehr Drehzeit vor Ort.
  • Drehplan: Nachdem das Storyboard und die Locations festgelegt wurden, wissen Sie und Ihr Umsetzungspartner, was gefilmt werden soll. Damit am Drehtag nichts vergessen und der Zeitplan von allen Beteiligten eingehalten wird, erstellt das Produktionsteam einen Drehplan.
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III. Dreharbeiten

Das Team besteht bei kleineren Projekten aus zwei bis drei Personen: Projektleiter, Kameramann und ggf. einem Assistenten. Bei größeren Produktionen wird das Team beispielsweise um einen Regisseur oder weitere Assistenten ergänzt. Hinzu kommen externe Dienstleister, wie Visagisten oder Darsteller uvm., mit denen der Imagefilm realisiert wird:

  • Projektleiter: Er kennt den genauen Ablaufplan und die besonderen Kundenwünsche. Somit ist er dafür zuständig, dass alles nach Plan abläuft.
  • Regisseur: Je aufwendiger ein Film, umso wichtiger wird die Rolle des Regisseurs. Er leitet beim Dreh das kreative Team an und erweckt Ihre Filmidee zum leben.
  • Kameramann: Er hat den Blick fürs Detail und bestimmt den visuellen Charakter des Films. Die schon im Vorfeld besprochenen Ideen für besondere Schnitte, bereitet er mit seinen Aufnahmen entsprechend vor.
  • Kameraassistent: Er assistiert Kameramann und Regie bei ihren Aufgaben. Zudem ist er dafür zuständig, dass das benötigte Equipment zum Filmen immer am richtigen Ort ist, damit die Drehtage reibungslos ablaufen.
  • Tonassistent: Der Tonassistent bereitet die Technik für die Tonaufzeichnung vor und bedient diese. Er gewährleistet beim Dreh stets eine hochwertige Audio-Aufnahmequalität.
  • Lichtassistent: Der Lichttechniker übernimmt Aufbau und Verkabelung der Lichttechnik. Auch garantiert er, dass die mit dem Kameramann besprochene Ausbeleuchtung bzw. Lichtstimmung umgesetzt ist.
  • Maskenbildner: Bei sehr kleinen Produktionen wird zumeist ohne Maskenbildner gearbeitet. Doch in größeren Produktionen erfüllt er eine wichtige Rolle: Glänzendes Gesicht, dunkle Augenringe oder schlecht sitzende Haare wirken schnell unprofessionell und machen einen negativen Eindruck. Mit einem Maskenbildner ist das kein Problem.
  • Darsteller: Die Kosten für einen Darsteller sind abhängig von dessen Dreherfahrung und Bekanntheitsgrad. Hinzu kommen die Kosten des Buyouts. Einfluss nimmt hier auch, ob der Darsteller über eine Agentur gebucht wird. Ein Blick hinter die Kulissen - so sahen die Dreharbeiten für Hailo aus.
Ein Blick hinter die Kulissen - so sahen die Dreharbeiten für Hailo aus.

Neben dem Drehteam existieren während der Produktionstage natürlich weitere Posten, die den Preis Ihres Imagefilms beeinflussen. Hierzu zählen:

  • Equipment: Auch der Umfang des Equipments fließt in Ihre Endrechnung ein. Neben dem „Standard“-Equipment von einer Kamera und einfacher Licht- und Ton- Technik können z.B. hinzukommen: eine Drohne für Luftaufnahmen, weitere Kameras oder zusätzliche Licht- und Tontechnik. Auch die Wahl der Bildqualität wirkt sich auf die Kosten aus.
  • 4K vs. Full HD: Bei der Aufnahme in 4K ist die Auflösung, im Vergleich zur Full HD Auflösung, vier mal so groß. Dadurch fällt die Datenmenge auch um ein Vielfaches größer aus, auch wird im Nachgang der Postproduktion mehr Rechenpower benötigt. Auch wenn sich die 4K (Ultra-HD) Auflösung immer mehr zum Branchenstandard entwickelt, ist sie nicht für jedes Projekt notwendig und somit nur ein optionaler Aufwand.
  • Drehzeit: Die Anzahl der Drehstunden bzw. -tage ist maßgeblich abhängig von der Anzahl der Locations, Szenen und Interviews. Je umfangreicher das Projekt, desto mehr Produktionsaufwand ist von allen Seiten notwendig.
  • Kostüm: Für Ihren Imagefilm benötigen Sie in der Regel keine zusätzliche Ausstattung. Denn Ihre Mitarbeiter tragen Ihre eigene Kleidung. Steht jedoch ein Schauspieler vor der Kamera, so sollte dieser mit der entsprechenden, authentischen Kleidung ausgestattet werden.
  • Requisiten: Ähnliches gilt für Requisiten. Gerade beim Produzieren von Werbefilmen muss das Setting authentisch wirken. Abhängig von der Filmidee müssen die Requisiten gekauft oder gemietet werden.

Step-by-Step-Anleitung zum professionellen Imagefilm

Sie wissen nicht, wie Sie mit Ihrem Imagefilm beginnen sollen? Mit unserer Checkliste bereiten wir Sie bestens auf das Erstgespräch mit Ihrem Umsetzungspartner vor!

Zur Checkliste

IV. Postproduktion

Nach den Dreharbeiten beginnt das Zusammensetzen der einzelnen Aufnahmen – wie ein Puzzle ergeben sie nach und nach den fertigen Imagefilm. Besonders in der Nachproduktion können viele optionale Posten hinzukommen, welche den Film zusätzlich aufwerten. Welche Leistungen für Ihren Imagefilm unabdingbar sind, sollten Sie vorab mit Ihrem Ansprechpartner im Gespräch austarieren.

  • Filmschnitt: An seinem Schnittplatz sichtet der Cutter das Film- und Interviewmaterial und sortiert es entsprechend der zuvor abgesprochenen Filmidee. Beim Schnitt achtet er genau darauf, dass Interview- und Bildebene aufeinander abgestimmt sind.
  • Voice-Over: Soll ein professioneller Sprecher Ihren Film begleiten, so erstellt Ihr Umsetzungspartner zunächst eine Auswahl an geeigneten Stimmen. Zumeist sind dies externe Posten, da die Sprecher als Freelancer arbeiten oder von einer Agentur vertreten werden. Parallel erstellt Ihr Umsetzungspartner den Sprechertext, passend zum Filmschnitt. Daraufhin kann er Sprecher diesen Text einsprechen.
  • Soundeffekte: Das Einbinden von Soundeffekten kann zu einem eindrucksvolleren Filmerlebnis beitragen. Solche Effekte sind beispielsweise Maschinensounds aus einer Produktionshalle. Ein großartiges Sounddesign erweckt den Film erst richtig zum Leben.
  • Hintergrundmusik: Wir empfehlen unbedingt Hintergrundmusik, denn durch sie wird der Zuschauer in die erwartete Stimmung versetzt – zugleich wirkt der Film kurzweiliger. Möchten Sie gerne bekannte Stücke in Ihren Imagefilm einbinden, so müssen Sie weitere Kosten für Lizenzen und Freistellungserklärungen einplanen. Auch variieren diese stark nach dem Einsatzgebiet, wie Internet oder Kino. In der Regel greifen Video-Agenturen deshalb auf GEMA-freie Musik zurück. Zahlreiche Plattformen bieten hier ein breites Angebot an ansprechender Hintergrundmusik.
  • Audio-Mastering: Hierbei werden Originaltöne, Hintergrundmusik und Soundeffekte zu einem stimmigen Filmsound verarbeitet. Die Interviewstimmen oder das Voice Over werden angeglichen, gepegelt und ihnen damit ein schöner Stimmcharakter verliehen.
  • Textanimationen: Viele Kunden bevorzugen Animationen, um durch Texteinblendungen zusätzlich Informationen einzubauen oder durch Visuals den gesamten Filmlook aufzulockern. Je nach Detailgrad und Animationstiefe variieren hier die Kosten, je nachdem, wie lange es dauert, die Animationen zu produzieren. Dies reicht von mehreren Stunden bis hin zu vollen Animationstagen.
  • 2D/3D Animationen: Über die Erstellung von Texteinblendungen hinaus, bieten Animationen die Möglichkeit, komplexe Sachverhalte vereinfacht darzustellen. Gerne greifen Kunden auf diese zurück, wenn eine Kamera interne Prozesse, beispielsweise in der Produktion, nicht erfassen kann und diese daher einfacher mittels Animation dargestellt werden können.
  • Farbanpassung: Zuletzt werden die Farben im Color Grading überarbeitet, das heißt farbliche Mängel werden ausgebessert und die Farben der Stimmung des Films angepasst: Kontraste und Helligkeit verstärkt, warme oder kalte Farbtöne hervorgehoben.
  • Feedbackschleifen: Die Anzahl der kostenlosen Korrekturschleifen ist vom Anbieter abhängig. Hier sollten Sie vorab eine feste Vereinbarung treffen, damit Sie zusätzliche Kosten vermeiden.
FIUMU Nachproduktion am Rechner
FIUMU Nachproduktion am Rechner

V. Imagefilm Verbreitung

Ihr Imagefilm ist fertig produziert, doch müssen Sie ihn nun auch an die Öffentlichkeit und insbesondere Ihre Zielgruppe bringen. Hier müssen Sie mit weiteren Kosten rechnen: Gebühren für Video-Hoster, bezahlte Werbeanzeigen auf Online-Plattformen oder weitere kurze Zusammenschnitte Ihres Films sind nur einige davon. Berücksichtigen Sie auch diese Kosten bei der Budgetplanung für Ihren Imagefilm.

Wie Sie diese Verbreitungsmöglichkeiten optimal ausschöpfen, zeigen wir Ihnen in unserem ausführlichen Marketing-Guide zur Video-Verbreitung.

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VI. Ein Überblick: Imagefilm Kosten & Preisbeispiele

ie wissen nun, welche Faktoren beim Preis Ihres Imagefilms eine Rolle spielen. Als Startup oder kleines Unternehmen mit einem Firmensitz ist bereits an einem Drehtag ein ansprechendes Unternehmensportrait realisierbar. Bei einem solchen Mini-Imagefilm kann mit Projektkosten ab ca. 5.000€ kalkuliert werden.
Mittelständische Unternehmen lassen häufig Imagefilmproduktionen mit zwei oder drei Drehtagen realisieren. Hierfür sind Kosten von mindestens 10.000€ einzuplanen. Eine aufwendigere Videoproduktion für ein Großunternehmen fängt hingegen meist ab 20.000€ an. Für einen solchen Unternehmensfilm werden wesentlich mehr Drehtage benötigt und auch das Filmteam fällt größer aus. Die genannten Summen sind nur grobe Richtwerte, um Ihnen eine erste Vorstellung der Imagefilm Kosten zu vermitteln. Die konkreten Preise hängen immer von den individuellen Wünschen des Auftraggebers ab. Daher ist es sinnvoll, sich vorab unverbindlich bei einem Umsetzungspartner Ihrer Wahl zu informieren. Mehr Informationen zu dem Thema erhalten Sie in unserem Artikel „Imagefilm Kosten: Preise, Leistungen und Aufwände im Überblick“.

Möchten auch Sie Ihr ganz individuelles Angebot für Ihren Imagefilm einholen? Dann rufen Sie uns an – gemeinsam besprechen wir Ihre Wünsche. Sie möchten mehr über andere Filmformate erfahren? Hier finden Sie unter anderem Informationen zu den Themen Werbefilm und Erklärvideo.

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Rayan El-Dick

Rayan ist Mitbegründer und Geschäftsführer von FIUMU. Bereits im Studium waren Film und Text genau sein Ding. Mittlerweile beweist er als Verantwortlicher für den Bereich Sales, dass FIUMU der ideale Partner für Videomarketing ist. Getreu dem Motto: Spot on für FIUMU!

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